1. Kapitel „Wie es beginnt“
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2. Kapitel „Das Gemeinschaftshaus“
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3. Kapitel „Die wunderbaren Grundlagen der Erwas“
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4. Kapitel „Die wunderbaren Grundsätze der Erwas“
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5. Kapitel: Wirklichkeit und Vision
Hier nachfolgend ist noch der Text vom 4. Kapitel, den Du Dir vollständig über das PDF herunterladen und ihn lesen kannst.
Das 5. Kapitel beginnen wir jetzt erst.
„Soll das hier eine Turnübung werden?“ wundert sich Egbert und geht in die Hocke, so wie es der Umriss neben sich vorgibt. Dann setzt er ein trauriges Gesicht auf, so wie der traurige Smilie, der auf dem Spiegel erscheint. Dadurch, dass es eine Spiegelwand ist, können sie sehen, ob sie es schaffen, genau das zu machen, was ihnen vorgegeben wird.

Auf der rechten Seite läuft eine Grafik mit, die scheinbar den Erfolg ihres Nachmachens anzeigt. Mal steht da 50 %, mal 75, mal 100 %. So langsam packt Egbert der Ehrgeiz und er versucht, möglichst schnell jeweils die 100 % zu erreichen. Martha hingegen hat einfach nur Freude am Nachmachen und ist gespannt, was als nächstes kommt. Es wechseln sich Körperhaltungen und Gestik mit Mimik ab und Martha wird dabei bewusst, wie sehr sich doch durch den Ausdruck des Körpers Gedanken und vor allem Gefühle ausdrücken lassen. Doch auf einmal merkt sie, dass sie mit den Vorgaben sozusagen auch in den Dialog treten kann, denn als ihr danach war, nach einem Sauertopfgesicht ein Juhu-Gesicht zu machen und sie es tat, wandelte sich die Vorgabe auch in ein Juhu-Gesicht. So war zumindest Marthas Eindruck. Um das zu überprüfen, versuchte sie es noch einmal mit einer drohenden Gebärde. Und tatsächlich erschien jetzt diese Vorgabe auch mit einer drohenden Gebärde. Was ist das denn jetzt? Martha macht Egbert auf ihre Entdeckung aufmerksam und dieser probiert das auch aus. Ja, wirklich. Beide haben Einfluss auf das Spiegelbild. Witzig!
Nun erklingt wieder eine Stimme, die sagt: „So wie hier, ist es in Deinem Leben: Du hast die Möglichkeit, Dich in Deinem Fühlen, Denken und Verhalten nach den Vorgaben anderer zu richten, also nach denen Deiner Eltern, Deiner Freunde, Arbeitskollegen oder sonst wem. Oder aber Du richtest Dich an dem aus, wie Du selbst sein möchtest. Stell Dir vor, dass Du immer den Spiegel neben Dir hast, in dem Du überprüfen kannst, ob Du so bist, wie Du sein möchtest, und lebe bewusst!“
Inzwischen sind sie mit dem Laufband am Ende angekommen und es bleibt vor der nächsten Wand stehen. Darauf erscheinen die Worte, die sie zuvor auf der äußeren Wand gehen haben: Bewusstsein, Wahrnehmung, Abgleichen, Selbstbild versus Idealbild, Ist versus Soll, Hinschauen, Hinhören, Reflektieren, Aufmerksamkeit.
Und zum Abschluss: „Einer unserer Grundwerte ist `Bewusstsein´!“
Nun öffnet sich die Tür und Martha und Egbert treten aus dem Gang heraus.
„Platzangst darf man in diesem Museum aber auch nicht haben.“ meint Martha zu Egbert. „Stimmt.“ antwortet dieser „Und witzig, dass es am Anfang wie in der Reha-Gymnastik lief, gell? Da machen wir ja tatsächlich das, was uns vorgeben wird, in der Annahme, dass es zu unserem Wohle ist. Und am Ende haben wir Muskelkater oder gar eine Zerrung, weil wir zu wenig auf die Botschaft unseres Körpers geachtet haben.“ „Ja. Und eigentlich gehen wir ja nur deshalb zum Reha-Sport, weil man uns gesagt hat, dass das gut für uns ist. Haben wir das jemals in Frage gestellt? Wieviel machen wir eigentlich deshalb, weil es uns von anderen gesagt wird? Ich fürchte, das ist viel mehr, als wir es aus eigenem Antrieb heraus tun. – Aber lass uns da ein anderes Mal drüber nachdenken und erstmal schauen, was hier noch ist.“ ist Marthas Entgegnung.

Huch, was ist denn das? Kaum sind sie aus dem Spiegelgang draußen erblicken sie einen Teil eines Flugzeuges. Also: Es ist ja klar, dass das kein echtes Flugzeug ist. Aber sie sehen den Aufgang zur Flugzeugtür und auch andere Besucher, die gerade in der Tür verschwinden. Sie schließen sich an und steigen die Treppe hinauf.
Drinnen stehen Sessel, wie im Flugzeug, vorne ist eine Leinwand. Also wieder ein Kino? So wie das, wo sie keine Lust mehr hatten auf den Filmbeginn zu warten und statt dessen lieber das Heftchen mitgenommen haben?
Diesmal setzen sie sich, da die Anzeige nur 30 Sekunden Wartezeit anzeigt. Und sofort geht es auch schon los.
Ein Trickfilm in schwarz-weiß zeigt ihnen eine Szene scheinbar in einer großen Firma. Man sieht einen Mann in seinem Büro sitzen und der ganze Raum strahlt viel Arbeit aus. Er ist ungemütlich, Ordner und Akten stehen und liegen herum, ein reiner Arbeitsraum eben. Dann eilt dieser Mann mit einem Tablet unter dem Arm über den Hof eines Werksgeländes in ein anderes Gebäude. Zwischendrin wird er angesprochen, aber er reagiert in seiner Gestik eindeutig genervt und abwehrend. Der Film ist nur mit Musik hinterlegt. Der Mann geht ins nächste Gebäude, das etwas schicker aussieht als das, aus dem er herauskam, und in der nächsten Szene steht er vor einem Tisch, an dem mehrere andere Personen sitzen. Er scheint etwas zu präsentieren, drückt aber in seiner Körperhaltung Verunsicherung aus. Die Reaktionen sind wohl auch nicht wohlwollend und so sackt der Mann immer mehr in sich zusammen, wirkt immer unglücklicher und desillusionierter. Unterwürfig nickt er immer wieder, packt dann seine Sachen zusammen und geht wieder.
Nun sehen sie ihn wohl in seinem Büro sitzen. Er telefoniert und jemand kommt zu ihm. Jetzt ist er derjenige, der den vor sich Stehenden zusammenfaltet. Dieser geht danach geknickt aus dem Raum und der erste Mann reibt sich die Hände.
Filmabriss – Oh, sehr abrupt!
Eine Frau läuft von der Küche ins Bad mit einem Wäschekorb in der Hand. Die Wohnung sieht ziemlich chaotisch aus, denn es liegt viel durcheinander herum. Es scheinen dort den Utensilien nach zu urteilen auch kleine Kinder mitzuleben. Die Frau sieht nach Eile und Hektik aus. Sie hängt die Wäsche im Bad auf einen Wäscheständer, horcht auf Geräusche, schaut aus dem Bad heraus und schreit immer wieder mal was. Der Mimik nach zu urteilen, ist es nichts Nettes und Positives, sondern sie wirkt genervt und ärgerlich.
Plötzlich wird die Leinwand weiß, irgendwie ruckelt das Konstrukt, in dem sie sitzen und eine Stimme ertönt:
„Wir sind in Turbulenzen geraten. Bitte bleiben Sie ruhig und legen Sie die Atemschutzmaske an. Es ist ganz wichtig, dass Sie sie zuerst selbst für sich anlegen und danach dann anderen helfen, die damit nicht so gut zurechtkommen. Nur wenn Sie für sich sorgen, können Sie anderen helfen!“
Schnitt
Die Leinwand wird ganz dunkel. Eine Kerze wird hereingetragen; den Menschen, der sie trägt, kann man nur erahnen. An dieser Kerze werden andere angezündet. Es wird immer heller und man sieht immer mehr und immer klarer: Es ist eine Kirche, die sehr gut besucht ist.

„Ah, Ostern.“ flüstert Martha Egbert zu, der das natürlich auch schon erkannt hat.
Das Bild blendet weg und es erscheint wieder der Mann im ersten Comic. Diesmal sieht man ihn entspannt in seinem Büro sitzen. Es ist aufgeräumt und freundlich gestaltet. Die Tür steht offen. Auf dem Gang gehen Menschen vorbei und grüßen ins Büro herein. Manche kommen auch ins Büro, sagen oder fragen wohl etwas, bekommen nette Antwort und verschwinden wieder. Fröhlich pfeifend macht sich dann der Mann auf den Weg über den Hof. Auch hier wird er angesprochen, antwortet freundlich, klopft auch mal jemandem auf die Schulter und geht beschwingten Schrittes ins nächste Gebäude. Man begrüßt sich freundlich, hält sich gegenseitig die Tür auf und sieht diesmal an dem Tisch wohlwollende Gesichtsausdrücke, zur Präsentation zustimmendes Kopfnicken, scheinbar sachliche Fragen und befriedigende Antworten. Der präsentierende Mann wirkt locker und entspannt, selbstsicher und gut gelaunt. Ein krasser Gegensatz zur ersten Szene.
Der Film blendet über zu der Frau, die Wäsche aufgehängt und zwischendrin ihre Kinder angeschrieben hat. Diesmal sitzt sie entspannt auf dem Sofa, liest in einem Buch und hat neben sich eine Tasse auf einem Tischchen stehen. Der Wohnung sieht man die mitwohnenden Kinder an, aber es wirkt weniger chaotisch, sondern trotz des herumliegenden Spielzeugs freundlich. Da horcht die Frau auf, es scheint zu klingeln. Ein Strahlen geht über ihr Gesicht. Sie geht zur Tür, öffnet und davor steht eine ältere Dame mit den Kindern. Die Mutter freut sich sichtlich, umarmt erst die Kinder und begrüßt dann dankbar die andere Frau. Alle gehen hinein und schon ist die Szene vorbei.
Auf der Leinwand erscheint erst in einer schönen Schrift geschrieben das Wort „Verantwortlichkeit“ und dann der Satz „Nur wenn Du für Dein eigenes Wohlergehen sorgst, kannst Du auch für Deine Mitmenschen da sein!“
„Ja, da ist was dran.“ sagt Martha „Ich weiß noch gut, wie fertig ich manchmal war, als die Kinder kleiner waren. Und wenn es mir dann nicht gut ging, habe ich sie ganz schön runter geputzt.“ „Mhm“ stimmt Egbert zu „Und wenn ich dann mit ihnen raus ging und Du verschnaufen konntest, ging es nachher gleich viel besser, harmonischer und entspannter zu.“
Die Vorstellung in der Flugzeug-Attrappe ist sichtbar beendet und beide treten mit den anderen „Fluggästen“ durch die Tür wieder nach draußen. Sie schauen sich um und sehen die nächste Station.
Fortsetzung folgt!
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